Abseits von Haus oder Wohnung, ist das eigene Auto eine der größten Anschaffungen im Leben. Dementsprechend wichtig ist es auch, für den nötigen Versicherungsschutz zu sorgen. Wir zeigen Ihnen wie Sie die geeignete Autoversicherung finden und auf welche Kriterien es bei der Auswahl ankommt.
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Arten von KFZ-Versicherungen:
Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen diesen drei Versicherungsarten. Jede Variante bietet eigene Vorteile und Nachteile, die es bei der Entscheidung zu berücksichtigen gilt.
Die absolute Basis bei Autoversicherungen stellt die Haftpflichtversicherung dar. Sie ist das Minimum an Versicherungsschutz, den Sie aufbringen müssen. Alle AutobesitzerInnen sind verpflichtet, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Sinn und Zweck dieses Versicherungsschutzes ist es, dass Schadensersatzansprüche gegen FahrzeughalterInnen, die einen Unfall verursachen, abgedeckt sind. Die KFZ-Haftpflichtversicherung ist somit von größter Bedeutung. Sie stellt sicher, dass bei einem Unfall geschädigte Personen zu Ihrem Recht kommen und der Schaden reguliert wird. Eine Haftpflichtversicherung ist Voraussetzung, um die Zulassung fürs Fahrzeug zu bekommen.
Bei Vollkasko- und Teilkaskoversicherungen geht es darum, eventuell auftretende Schäden am eigenen Fahrzeug abzudecken. Sie müssen genau beachten, welche Kosten Sie selbst tragen müssen, wenn es zu einem Schadensfall kommt, und welche die Versicherung abdeckt. Selbstbehaltszahlungen sind bei Teilkaskoversicherungen oft vertraglich geregelt. Dementsprechend wichtig ist es, sich darüber zu informieren, welches finanzielle Risiko durch den Selbstbehalt besteht. Üblicherweise werden Selbstbehalte im Bereich von 300 Euro vereinbart.
Teilkaskoversicherungen decken meist Schäden durch:
Andere Schadensarten sind nicht bei allen Teilkaskoversicherungen abgedeckt. Dazu zählen beispielsweise Wildschäden. Gerade, wenn Sie im ländlichen Raum leben und ihr Auto oft verwenden, kann das jedoch ein relevantes Thema sein. Leben Sie in einer Großstadt und fahren nur selten aufs Land, so müssen Wildschäden nicht unbedingt durch die Versicherung gedeckt sein. Um die passende Autoversicherung zu finden, stellen Sie sich die Frage, welche Schadensfälle für Ihre konkrete Situation am wahrscheinlichsten sind und welche Schäden es gibt, die Sie vermutlich nicht betreffen werden.
Die Vollkaskoversicherung deckt wesentlich mehr Schadensfälle ab, als die Teilkaskoversicherung. Dementsprechend ist die Vollkaskoversicherung auch deutlich teurer. Lohnend kann diese Form des Versicherungsschutzes trotzdem sein, insbesondere dann, wenn Sie ein teures Auto fahren oder dieses erst neu gekauft haben. Denn gerade in diesen Situationen wären teure Schäden und entsprechende Reparaturen besonders kritisch. Mit der Vollkaskoversicherung sind Sie rechtlich auf der sicheren Seite.
Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen Haftpflicht-, Teilkasko und Vollkaskoversicherung. Den Überblick zu behalten ist oft schwierig. Die nachstehende Tabelle soll Ihnen dabei behilflich sein, die geeignete Autoversicherung für Ihr Fahrzeug und Ihre Lebenssituation auszuwählen.
Schaden / Versicherungsart | Haftpflicht | Teilkasko | Vollkasko |
---|---|---|---|
Personenschaden | Ja | Ja | Ja |
Vermögensschaden | Ja | Ja | Ja |
Sachschaden | Ja | Ja | Ja |
Diebstahl | Nein | Ja | Ja |
Schaden durch Feuer | Nein | Ja | Ja |
Schaden an Kabeln (Marderbisse etc.) | Nein | Ja | Ja |
Hagel und Sturm | Nein | Ja | Ja |
Wildschaden | Nein | Ja / Teils | Ja |
Glasbruch und Sprünge | Nein | Ja / Teils | Ja |
Schaden am eigenen Fahrzeug durch Unfall | Nein | Nein | Ja |
Schaden durch Sachbeschädigung am eigenen Fahrzeug | nein | Nein | Ja |
Hinweis: Diese Informationen stellen eine generelle, aber nicht allgemein gültige Übersicht der üblichen Abdeckungen dar. Versicherungen arbeiten sehr individuell und die Deckungen sind unterschiedlich. Prüfen Sie im Einzelfall, welche Schäden von welcher Versicherung abgedeckt werden und mit welchen Selbstbehalten zu rechnen ist.
Die Kosten der KFZ-Versicherung hängen von mehreren Einflussfaktoren ab. Grundsätzlich stellt sich zunächst die Frage, was alles versichert wird und welche Schadensfälle abgedeckt sind. Mit dieser Frage geht einher, welche Selbstbehalte in welchen Situationen zu zahlen sind. Die verschiedenen Versicherungen bieten unterschiedliche Pakete an, die sich nur schwer vergleichen lassen, da der Versicherungsschutz meist unterschiedlich ist und auch die Selbstbehalte differieren.
Die Kosten für die Autoversicherung berechnen sich aus der Versicherungsprämie und der motorbezogenen Versicherungssteuer. Wenn Sie nur die grundlegende KFZ-Haftpflichtversicherung abschließen möchten und einen durchschnittlichen Kleinwagen fahren, können Sie mit Kosten ab ca. 450 Euro pro Jahr rechnen, inklusive motorbezogener Steuer.
Bei einer Teilkasko- und Vollkasko-Versicherung liegen die Kosten höher, jedoch erhalten Sie dafür auch den entsprechenden Schutz. Je nach Fahrzeug und genauem Versicherungsschutz liegen die Kosten im Bereich von 600 Euro bis hin zu 4.500 Euro im Jahr, inklusive Haftpflicht und motorbezogener Steuer.
Wo genau sich die Kosten schließlich einpendeln, hängt davon ab, für welche Versicherungsart Sie sich entscheiden und welches Fahrzeug Sie fahren. Dazu spielt auch Ihre Einstufung bei der Versicherung eine wesentliche Rolle.
Vereinfacht gesagt gilt: Mit zunehmender Anzahl an Schadensfällen werden Sie in schlechtere Klassen eingestuft und die Versicherungskosten erhöhen sich dementsprechend. Diese Vorgehensweise ist mit einem Rating Ihres Verhaltens vergleichbar und spiegelt sich direkt in den Kosten der jeweiligen Versicherung wider.
Gerade Fahranfänger und Fahranfängerinnen haben statistisch betrachtet häufiger Unfälle. Die wenige Fahrpraxis wird von Versicherungen ebenfalls kritisch betrachtet. Deshalb sind Autoversicherungen gerade für sie oft vergleichsweise teuer. FahranfängerInnen landen in der Versicherungsstufe 9 und müssen sich erst in günstigere Klassen hocharbeiten, indem sie unfallfrei fahren und die Versicherung Vertrauen gewinnt. Wollen Sie Kosten sparen, achten Sie auf gezielte Aktionen der Versicherungen, die sich an AnfängerInnen richten und mit niedrigeren Preisen oder besseren Einstufungen locken.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Bonus-Stufen von Familienmitgliedern zu übernehmen. Wenn Sie beispielsweise als FahranfängerIn das Auto Ihres Großvaters bekommen und er dieses selbst abmeldet, so kann seine Bonusstufe übernommen werden – auch mit wenig Fahrpraxis!
Das kann jährlich beträchtliche Summen sparen, bedarf aber auch etwas Verhandlungsgeschick. Sprechen Sie am besten direkt mit Ihrer Versicherung und versuchen über die verschiedenen Wege eine möglichst attraktive Einstufung zu erzielen – sei es über Sonderangebote oder durch die Übernahme von Bonus-Stufen von Familienmitgliedern.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Ansatzpunkte, um Versicherungskosten einzusparen, ohne auf den Versicherungsschutz zu verzichten.
Zu allererst gilt: Vergleichen, vergleichen, vergleichen! Sie können Autoversicherungen direkt bei Versicherungen abschließen oder zu unabhängigen VersicherungsmaklerInnen gehen, um sich beraten zu lassen. Alternativ nutzen Sie auch Online-Vergleiche und KFZ-Versicherungsrechner für Autoversicherungen, um das ideale, günstigste Angebot zu finden.
Darüber hinaus lohnt es sich zu verhandeln, beispielsweise bei der Einstufung Ihrer Versicherungsklasse. Wenn Sie bei einer Versicherung auch bereits andere Gefahren versichert haben, sind Ihre Chancen auf einen Rabatt für StammkundInnen gut. Bei den Versicherungsprämien ist auch zu berücksichtigen, wann diese fällig werden. Einige Versicherungen bieten niedrigere Prämien an, wenn Sie diese für ein volles Jahr im Voraus bezahlen oder wenn die Versicherung die Beträge mit einer Einzugsermächtigung abbuchen darf, statt auf Ihre Überweisung zu warten.
Autoversicherungen können heute auf verschiedenste Arten gefunden und abgeschlossen werden – sei es online, direkt bei Versicherungen oder mit MaklerInnen. Klar ist jedoch, dass die passende Versicherung nicht rein nach dem günstigsten Preis ausgewählt werden soll, sondern entsprechend der gewünschten, benötigten Leistungen. Nehmen Sie sich also Zeit um genau zu überlegen, welche Anforderungen Sie an Ihre Versicherung haben. Stellen Sie dann direkte Vergleiche an und entscheiden Sie sich in Ruhe für die passende Versicherung. Es lohnt sich auf jeden Fall zu vergleichen und beispielsweise durch frühzeitige Prämienzahlungen zusätzlich Geld zu sparen!
Der Hauptgrund für die Kündigung einer Autoversicherung liegt meist in der Kostenersparnis bei einem anderen Versicherer. Doch die Kündigung ist an gewisse Bedingungen geknüpft. Wichtig ist, dass Sie nicht zu viel Zeit verstreichen lassen und dadurch im schlimmsten Fall noch ein weiteres Jahr gebunden sind. Die sogenannte Ablaufkündigung kann in der Regel jährlich durchgeführt werden. Zu beachten sind dabei die Kündigungsfristen.
Angenommen, Ihre Versicherung beginnt am 15. Dezember, fällt die Hauptfälligkeit beziehungsweise die zu bezahlende Jahresprämie auf den 1. Jänner. Die Kündigung sollte dann bei einer Frist von einem Monat, spätestens am 30. November bei Ihrer aktuellen Versicherung eintreffen. Im Idealfall kündigen Sie schon etwas früher, um sicherzugehen, dass die Kündigung problemlos zeitgerecht abgewickelt werden kann.
Der Wechsel Ihrer Autoversicherung ist nicht zu jeder Zeit möglich. Es gilt, diverse Bestimmungen und Regeln einzuhalten:
Die Kosten für eine Autoversicherung variieren je nach Anbieter und Leistungsumfang. Zudem wird zwischen Teil- und Vollkasko sowie Haftpflichtversicherung unterschieden. Letztere fällt am günstigsten aus, da bei dieser Versicherung nur Schäden am Fremdeigentum gedeckt sind, nicht aber am eigenen Fahrzeug. Voll- und Teilkasko sind empfindlich teurer, bieten aber auch Versicherungsschutz für das eigene KFZ. Sie sollten abwägen, welche Versicherungsart sie wirklich benötigen. Ältere Fahrzeuge können beispielsweise oft gar nicht vollkaskoversichert werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Ausgaben für eine Autoversicherung zu verringern, liegt im Zahlungsmodell. Die meisten Versicherer gewähren einen Preisnachlass, wenn Sie die Beiträge jährlich bezahlen und nicht monatlich.
Manche Versicherungen bieten auch spezielle Modelle für Wenig-Fahrer oder Varianten mit höherer Selbstbeteiligung an. Beide Möglichkeiten bieten häufig noch ein gewisses Einsparpotenzial. Denken Sie aber stets daran: Meist sind die Versicherungsbeiträge nur ein Teil des Ganzen. Viel höher fällt in der Regel die Motorsteuer aus, die gleichzeitig mit der Versicherungspolizze abgerechnet wird.
Für Einsteiger oder Führerscheinbesitzer in der Probezeit sind Autoversicherungen meist überdurchschnittlich teuer. Gerade junge Autofahrer zwischen 18 und 24 Jahren gehören statistisch betrachtet zu einer Risikogruppe mit erhöhtem Unfallpotenzial. Aus diesem Grund fallen nicht selten bis zu 1.000 € jährlich für eine KFZ-Versicherung an. Zahlreiche Versicherungsunternehmen berechnen Extra-Zuschläge für Fahranfänger.
Sparen lässt sich dennoch, zum Beispiel, wenn das Auto des Fahranfängers über die Eltern mitversichert wird oder die Wahl auf eine KFZ-Versicherung mit Werkstattbindung fällt. Eine weitere Option wäre die Übernahme einer besseren Einstufung eines Verwandten im Bonus-Malus-System. Dies setzt jedoch eine KFZ-Versicherung mit Familienbonus voraus.
Sollten Sie Ihre Autoversicherung steuerlich geltend machen wollen, müssen Sie einige Punkte beachten. Die Grundvoraussetzung ist ein steuerpflichtiges Einkommen im selben Jahr. Für Arbeitnehmer gilt dabei, dass nur eine Haftpflichtversicherung abgesetzt werden kann. Selbstständige können darüber hinaus auch Voll- und Teilkaskoversicherungen steuerlich geltend machen.
Nutzen Sie Ihr KFZ ausschließlich privat, handelt es sich um sogenannte sonstige Vorsorgeaufwendungen. Bei ausschließlich beruflicher Nutzung fallen die Beiträge für die Autoversicherung in die Rubrik Werbungskosten. Bei privater und beruflicher Nutzung können Sie die Haftpflichtversicherung als Sonderausgaben angeben. Im Zweifelsfall fragen Sie im am besten bei Ihrem Steuerberater nach.
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